Unsere Wurzeln
sind eng mit der charismatischen und unkonventionellen Persönlichkeit von Milan Kadlec (09.03.1950 – 19.08.2013) verbunden. Nach einem Unfall im Jahr 1980 sah er sich als alleinerziehender Vater mit erheblichen Hürden hinsichtlich einer selbstbestimmten Lebensführung konfrontiert. Insbesondere die marginale und schlechte Infrastruktur bezüglich der Pflegeversorgung durch Behindertenassistenz führten ihn daher 1984 dazu, den Selbsthilfeverein „Behindert, na und? e.V.“ zu gründen. Als dessen Pressereferent und 2. Vorsitzender war er maßgeblich an der Erarbeitung eines Pflegekonzeptes mit Zivildienstleistenden als Behindertenassistenz im Rahmen einer 24-Stunden Betreuung beteiligt, die nicht zuletzt auch ihm persönlich eine engagierte Berufsausübung ermöglichte.
Basierend auf den Grundsätzen
von „Peer Counceling“
und beeinflusst von der Independent-Living-Bewegung, gründete Milan Kadlec schließlich im Jahr 1987 den isb e.V. in Wuppertal mit dem Ziel behinderten Menschen ein Leben in Selbstbestimmung und größtmöglicher Teilhabe außerhalb von Institutionen zu ermöglichen. In den folgenden Jahren setzte er sich unermüdlich für die Rechte Behinderter ein und war u.a. Sprecher für den Landesverband NRW des DPWV – Facharbeitskreis Behinderte, Vorstandmitglied der DPWV-Kreisgruppe Wuppertal und leitete die Arbeitsgemeinschaft „Ambulante Dienste“ der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten (FGQ).
Im Jahr 1992 entstand aus dem isb e.V. die isb Ambulante Dienste gGmbH, welche über die Jahre mehrere Zweigstellen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hamburg gründete und sich zu einem der größten Pflegeanbieter der Region entwickelte. Neben der klassischen ambulante Tourenpflege waren u.a. Schulbetreuungen, Assistenzdienstleistungen und die ambulante psychiatrische Krankenpflege Teil des Angebotes.
Gründung der sab gGmbH
Nachdem in Deutschland ab dem Jahr 2000 zunehmend beatmete Patienten außerhalb von Kliniken leben konnten, wurde auch diese fachlich anspruchsvolle Form der Pflege von der isb in das Leistungsangebot aufgenommen und führte im Jahre 2001 zur Gründung der sab gGmbH Service für ambulante Beatmung.
Zeitgleich wurden mit dem Projekt „Betreutes Wohnen“ Wohnformen mit integrierten Hilfen für Behinderte in der Bundesrepublik Deutschland, der Tschechischen Republik und der Schweiz initiiert.
Im Jahr 2007 konnte durch die Förderung des Landes NRW mit der aufwändigen Umgestaltung eines Autohauses ein preisgekröntes und zukunftsweisendes Wohnprojekt in Düsseldorf verwirklicht werden, um junge Menschen auf ihrem Weg in ein individuelles selbständiges Leben unter größtmöglicher Wahrnehmung ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Dies legte den Grundstein für die fortbestehende Integration einer pädagogischen Begleitung im Rahmen von inklusions- und teilhabefördernden Wohnprojekten der isb und sab.
2020 Gründung der ancora gGmbH
Die sab gGmbH erhielt 2008 die Zulassung als ambulanter Pflegedienst in Berlin und entwickelt sich in den Folgejahren mit Zweigstellen in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfahlen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg zu einem der führenden Anbieter der außerklinischen Beatmung. Ein besonderes Angebot wurde dabei auch ab 2017 mit den s.g. Kinderinseln ins Leben gerufen, die intensiv- pflegebedürftigen Kindern in Kleinstwohngemeinschaften ein sicheres zu Hause bieten.
Seit dem Jahr 2019 firmierte die sab gGmbH als sab Service für Assistenz und Pflege im ambulante Bereich GmbH, um dem mittlerweile weit über die außerklinische Beatmung hinausgehenden Leistungsangebot Rechnung zu tragen.
Schließlich wurde im Oktober des Jahres 2020 die ancora gGmbH gegründet, die insbesondere im Bereich der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe und psychosozialen Begleitung ihre Schwerpunkte setzten wird.